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Im Folgenden können Sie meine Angebote kennenlernen zum Thema „Familien mit psychisch kranken Eltern:

  • Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten und die kindliche Bindungsentwicklung
  • Hilfestrategien im multiinstitutionellen Kontext
  • traumapädagogische Interventionen zum Aufbau des äußeren sicheren Ortes und zur persönlichen Entwicklungsförderung
  • Videogestützter Bindungsaufbau zwischen Eltern und Kindern“

Zum Thema

In den Aufgabenbereichen des Gesundheitswesens, der Kinder- und Jugendhilfe, der sozialen Sicherungssysteme und der Bildungseinrichtungen wie z.B. Kindertagesstätten und Schulen wächst die Zahl der Familien mit komplexem Hilfebedarf. Im Rahmen von Multiproblemlagen stehen dabei u.a. Minderung der Erwerbsfähigkeit, Überschuldung, Desorganisation bei der Haushaltsführung, Konflikte mit den Behörden sowie Trennung und Scheidung auf der Partnerschaftsebene im Vordergrund. Immer ist auch die Erziehungsfähigkeit der Eltern betroffen. In den meisten Fällen sind Traumatisierungen der Eltern wie z.B. frühkindliche Vernachlässigungen, Gewalterlebnisse und sexuelle Missbrauchserfahrungen nachweisbar. Aber auch bipolare affektive Störungen und Schizophrenien bewirken eine tiefe Erschütterung des familiären Zusammenlebens.

Der Umgang mit den belasteten Familiensystemen wird durch Tabuisierung der psychischen Erkrankungen, Ängste der Eltern vor einer Infragestellung ihrer Erziehungskompetenz, Unsicherheiten der Fachkräfte im Umgang mit den beobachteten Psychopathologien und Perspektivdifferenzen der beteiligten Institutionen erschwert. Im Rahmen meines Angebotes sollen die Qualifikation der Fachkräfte gefördert, institutionsübergreifende Vernetzung begünstigt und der Kinderschutz als zentrale gesellschaftliche Aufgabe in den Mittelpunkt gerückt werden.

Angebote

Fortbildungen, Seminare, Fachtagungen

Psychische Erkrankungen gehen mit funktionellen und strukturellen Gehirnveränderungen einher. Dadurch sind bei den betroffenen Menschen Stresstoleranz, Mentalisierungsvermögen, Identitätsbildung und Beziehungsfähigkeit beeinträchtigt.

In der Fortbildung werden die aus den kognitiven und affektiven Defiziten abzuleitenden Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten d.h. auf Feinfühligkeit und Responsivität gegenüber den kindlichen Bedürfnissignalen dargestellt. Daneben werden Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung beschrieben.

Um dem komplexen Unterstützungsbedarf der Familien, den präventiven Handlungsnotwendigkeiten und dem Kinderschutz gleichermaßen gerecht werden zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen der Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen einschließlich der Erwachsenenpsychiatrie und den Bildungsinstitutionen unabdingbar. Es werden die organisatorisch-institutionellen und inhaltlich-konzeptionellen Voraussetzungen eines integrativen Ansatzes erläutert. Der einvernehmliche Kontakt mit den Eltern kann dabei nur dann über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden, wenn es gelingt, den zu erwartenden Irritationen im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle nachhaltig entgegenzuwirken. Es werden Methoden der vertrauensbildenden Beziehungsgestaltung und Therapiemotivierung sowie der videogestützten Förderung der Mutter-Kind-Interaktionen vorgestellt.

Bei Bedarf können anhand konkreter Fallbeispiele die praktischen Auswirkungen der theoretischen Erkenntnisse auf Hilfeplanung, Beziehungsgestaltung, Interventionsmethoden und multiinstitutioneller Vernetzung bei der Versorgung von Familien mit psychisch kranken Eltern diskutiert werden.

Fallsupervision

Im Kontakt mit psychisch kranken Menschen werden Fachkräfte regelhaft mit intensiven positiven wie negativen Affekten konfrontiert. Meist werden Übertragungsphänomene wirksam. Besonders im Falle von Bindungsstörungen sehnen sich die Betroffenen nach einer symbiotisch ausgestalteten Beziehung, in denen sie den Schutz und die Fürsorge erfahren können, die sie von ihren Eltern nicht erhalten konnten. Dies stellt die Fachkräfte vor große Herausforderungen in Bezug auf die Nähe-Distanz-Regulierung. Wenn sie die Idealisierung und das damit zusammenhängende Begehren nach Nähe zurückweisen, wird eine Zusammenarbeit von Anfang an infrage gestellt. Eine unkritische Akzeptanz der Versorgungswünsche kann zu Verstrickungen und Abhängigkeiten führen, die bei den Klienten notwendige Entwicklungsprozesse blockieren und bei den Fachkräften Überforderungsreaktionen hervorrufen können.

Eine zusätzliche Belastung im Versorgungskontext kann entstehen, wenn psychisch kranke Eltern ihre Erziehungsfunktion nur unzureichend wahrnehmen. Bei der Betreuung der Familien sind meist mehrere Institutionen mit unterschiedlichen Aufträgen und Handlungslogiken beteiligt. Sind die Helfersysteme unzureichend koordiniert, können schwere Konflikte im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle auftreten.

Die Supervision bietet einen Reflexionsort, in dem die Herausarbeitung des multidisziplinären Perspektivenpluralismus, die Entdeckung von Beziehungsfallen und die Entwicklung neuer Lösungsoptionen in unübersichtlichen Fallkonstellationen gelingen kann. Besondere Berücksichtigung findet dabei die emotionale Belastung der Fachkräfte im Umgang mit den bedürftigen Familiensystemen.

Teamsupervision

Psychisch kranke Menschen haben in ihren meist von Vernachlässigung, Gewalt und/oder sexuellen Missbrauch geprägten Herkunftsfamilien komplexe Überlebensstrategien entwickelt. Hierzu gehören Idealisierung und Verführung sowie Entwertung und Bedrohung. In unterschiedlichen Kontexten mit unterschiedlichen Bezugspersonen werden die immer gleichen Täter-Opfer-Reinszenierungen aufgeführt. In Abhängigkeit von der Phase im Idealisierungs-Entwertungsrhythmus geraten die Fachkräfte in konträre Gegenübertragungen. „Gute Eltern“ tragen stellvertretend für die Klienten/innen heftige Konflikte mit den „bösen Eltern“ um die zu präferierenden Versorgungskonzeptionen aus. Es kann zu kaum überbrückbaren Spaltungen innerhalb eines Teams aber auch zwischen den Institutionen kommen.

In der Supervision können die Übertragungs-Gegenübertragungsdynamiken dargestellt und Konflikte als Abbildung der Projektionen durch die Klienten identifiziert werden. Die Integration auch gegensätzlicher Perspektiven bildet die Voraussetzung für ein ganzheitliches Verständnis und eine wirksame Unterstützung von traumatisierten Familiensystemen.

Modalitäten

Ort

Die Fortbildungen und Supervisionen können in speziellen Tagungseinrichtungen oder in den Räumlichkeiten der Auftraggeber durchgeführt werden.

Kosten

Die Honorare richten sich nach Art und Umfang der Leistungen und werden mit den Auftraggebern im Einzelfall vereinbart.

Zielgruppen

Fachkräfte in den Bereichen Gesundheitswesen inklusive Erwachsenen- sowie Kinder-Jugendpsychiatrie, Kinder- und Jugendhilfe, Kindergärten und Kindertagesstätten, Schulen, Sozialämter, Jobcenter etc.

Dr. med. Michael Hipp

  • Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
  • Ehemaliger Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes Hilden
  • Mitbegründer des Förderkreises KIPKEL e.V. Prävention für Kinder psychisch kranker Eltern im Kreis Mettmann
  • Initiator der Kooperationsvereinbarung zwischen der Erwachsenenpsychiatrie und der Jugendhilfe des Kreises Mettmann
  • Dozent der Fachhochhochschule Münster und der Hochschule Bremen für die Referate Weiterbildung im Rahmen der Zertifikatskurse “Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien“

Kontakt

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